Lebensräume aus Stein

 

NABU-Dreisamtal baut zwei größere Trockenmauern
und einen Steinriegel

Trockenmauern und Steinriegel sind wichtige Lebensräume für Reptilien, Inseklen, kleine Säugetiere und speziell angepasste Pflanzenarten.

Da solche Bauten ohne Mörtelversiegelung zwischen den Steinen mehr und mehr verschwinden, hat der NABU Dreisamtal an mehreren Stellen neue Trockenmauern und Steinriegel aufgebaut und bepflanzt.


Trockenmauer bei der Husemann-Klinik in Buchenbach

 

Am 29. Mai 2015 berichtete die Badische Zeitung in ihrer lokalen Ausgabe „Dreisamtal“, dass die NABU-Gruppe in Buchenbach mit einer Natursteinmauer ein wertvolles Biotop für Kleinlebewesen geschaffen habe. Zum Artikel

 

Die zwölf Meter lange Natursteinmauer in der Nähe der Husemannklinik, die unter der Federführung von Simone Rudloff unter Mithilfe von Werner Fischer und einigen anderen Helfern entstand, soll seltenen und gefährdeten Arten einen geschützten Rückzugsraum bieten, so z. B. wärmeliebenden Gehäuseschnecken, Ameisen, Bienen, Wespen, Laufkäfern aber auch Reptilien wie Zaun- und Mauereidechsen und der Schlingnatter.

 

Die Mauer ist 1,30 Meter hoch und hat eine südsüdwestliche Ausrichtung, was sehr wichtig ist wegen der zu schützenden wärmeliebenden Tiere. Der durch die Mauer entstandene Lebensraum wird ergänzt durch eine ca. 1 Meter breite übererdete Mauerkrone. Hier wie auch in den Mauerspalten sollen zukünftig Pflanzen gedeihen, die insbesondere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle bieten.

 

Natursteinmauern gelten heute als gefährdete Biotope, die – wo vorhanden - geschützt und gepflegt werden müssen. An geeigneten Stellen sollten aber auch neue Mauern entstehen, um dem Artensterben unter den wärmeliebenden Tierspezialisten Einhalt zu gebieten. Nachahmer der NABU-Gruppe Dreisamtal sind also ausdrücklich erwünscht. Wer sich mit dem Gedanken trägt, auf seinem Grundstück ebenfalls eine Natursteinmauer zu errichten, kann von uns Beratung erhalten:    Kontakt

 


Die  Trockenmauer bei Buchenbach ist nahezu fertig und wartet auf Bepflanzung


In die Spalten und Ritzen der Mauer werden erste Pflanzen eingesetzt


So sieht es hier heute aus.

(Fotos: Simone Rudloff)



Die Zweite Trockenmauer an der Bickenreute

 

NABU-Dreisamtal und BUND freuen sich über eine zweite Naturstein-Trockenmauer. Nach längeren Vorplanungen, die bereits im Jahr 2014 begannen, ist das neue Projekt von NABU und BUND realisiert worden: In der Bickenreute in Kirchzarten entstand mit freundlicher Genehmigung des Grundbesitzers Nikolaus von Gayling-Westphal und der großzügigen finanziellen Unterstützung der Gemeinde Kirchzarten eine acht Meter lange Naturstein-Trockenmauer. Das außerordentlich schöne Werk wurde errichtet von Jochen Schmidt und seinem portugiesischen Helfer.

 

Trockenmauern gehören leider zu den in unserer engeren Umgebung äußerst selten gewordenen Lebensräumen, obwohl sie von großer Bedeutung für allerlei Tiere und Pflanzen sind. Ziel von NABU und BUND war deshalb, durch den Bau einer Trockenmauer vor allem für Eidechsen, Blindschleichen, Käfer, Wildbienen, Spinnen und andere Kleintiere

geeignete Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten zu schaffen. Gleichzeitig hoffen die Initiatoren, dass die Mauer interessierte Garten- und Landbesitzer anregt, vielleicht selber einmal eine derartige Mauer in Angriff zu nehmen.

 

Die Mauerritzen und die Mauerkrone lassen sich übrigens mit bienenfreundlichen Pflanzen besetzen, was einen zusätzlichen Nutzen bringt. (Wulf Raether)

 

Siehe auch einen Artikel in der BZ 

 


Wie in Buchenbach ist die Trockensteinmauer an eine Böschung angelehnt und weist eine breite übererdete Mauerkrone auf, wo später zahlreiche Pflanzen ihre Heimstatt finden sollen. (Fotos: Jochen Schmidt)


Und so sieht es 2020 auf der Mauer aus.



Steinriegel bei Neuhäuser

 

Ein drittes Projekt wurde schließlich im Biotop in Neuhäuser von einer Gruppe Schüler und Schülerinnen unter der Leitung von Thomas Gekle und Alex Kühn realisiert. Es handelt sich um einen 4 bis 5 Meter langen Steinriegel aus Feldsteinen, Kies, Sand und Zweigen, der nun als Versteck für Amphibien und andere Tiere dient.


Am Anfang wird ein 1 - 1,5 Meter tiefer Graben ausgehoben, in den Äste, Baumstümpfe, Kies und  Sand  eingebracht werden. Diese unterschiedlichen Materialien sollen vor allem Amphibien ermöglichen, während der Winterzeit ein frostsicheres Versteck aufsuchen zu können.


…..und oben drauf kommen Feldsteine, in denen sich Eidechsen u.a. Tiere verstecken können.

Helfer und Helferinnen sind froh, dieses Projekt gemeinsam gemeistert zu haben.

Fotos: Thomas Gekle