Eintagsfliege (Ephemera sp.) - Eintagsfliegen (Ephemeroptera)
Die Eintagsfliegen (Ephemeroptera; von gr. ephemeros – eintägig und pteron – Flügel) sind die ursprünglichsten unter den Fluginsekten (Pterygota).
Merkmale
Die Arten der Gattung Ephemera haben durchsichtige Flügel mit einer auffallenden, braunen Fleckenzeichnung entlang einiger Queradern des Vorderflügels. Am Hinterleibsende sitzen, wie bei den meisten Eintagsfliegen, drei Schwanzfäden. Männchen erreichen eine Körperlänge von 15 bis 21 Millimetern, mit Schwanzfäden 30 bis 35 mm, die Weibchen sind mit 17 bis 24 Millimetern etwas länger, haben aber kürzere Schwänzchen. Die Larven werden 16 bis 18 Millimeter lang. Sie besitzen ebenfalls drei Schwanzfäden, mit denen sie 22 bis 30 Millimeter lang werden.
Vorkommen
Die Larven leben am Gewässergrund sowohl von fließenden wie auch von stehenden Gewässern.Zum Eingraben benötigen sie Gewässer mit Sand- oder Schlammgrund. Sie kommt normalerweise nicht in Bächen vor und meidet Gewässer mit stärkerer Strömung. Die Gattung lebt in fast ganz Europa, vom Norden Norwegens bis nach Griechenland. In Mitteleuropa ist sie regional durch die Degradation der großen Flüsse und Ströme seltener geworden.
Lebensweise
Die Larve
lebt grabend im Gewässergrund, in den sie mit den Fortsätzen der Mundwerkzeuge und den kurzen, kräftigen Vorderbeinen kleine U-förmige Tunnel graben, in denen sie leben. Die Larve erzeugt einen
Wasserstrom durch den Tunnel, aus dem sie mit den Mundwerkzeugen Nahrungspartikel herausfiltert. Daneben können sie auch das Sediment nach Nahrung durchwühlen oder angespültes Material von der
Oberfläche absammeln. Nahrung ist feine, abgestorbene organische Substanz, vor allem pflanzlicher Herkunft (Detritus).
Die Imagines leben nach dem
Schlüpfen nur wenige Tage lang zum Zweck der Paarung und Eiablage und nehmen in dieser Zeit keine Nahrung auf.
Paarung und Entwicklung
Die schlupfreife Larve lässt sich vom Grund zur Gewässeroberfläche aufsteigen, sie häutet sich an der Oberfläche und fliegt danach direkt auf. Bei Ephemera-Arten bilden die Männchen Schwärme, die meist etwas abseits des Gewässers fliegen. In diese Männchenschwärme fliegen die Weibchen zur Paarung ein. Die Paarung erfolgt im Flug. Das Weibchen legt die befruchteten Eier im Flug ab. Dabei stößt es im Zickzackflug zur Wasseroberfläche herunter, tauch die Hinterleibsspitze ins Wasser und lässt die herausgequollenen Eier abspülen, die sich am Gewässergrund verteilen. Nachdem alle Eier abgelegt sind, fällt es tot zu Boden oder meist noch auf die Wasseroberfläche.
Die Art E.vulgata hat in Mitteleuropa überwiegend einen zweijährigen Entwicklungszyklus, d.h. die Larven überwintern einmal und schlüpfen erst im zweiten Jahr nach der Eiablage.