Gemeiner Wasserläufer (Gerris lacustris) – Wanzen (Heteroptera)
Der gemeine Wasserläufer, regional auch Schneider oder Wasserschneider, ist eine Wanze aus der Familie der Wasserläufer (Gerridae).
Merkmale
Die Wasserläufer erreichen Körperlängen zwischen 8 und 10 Millimetern. Die Schenkel (Femur) der weit vorn am ersten Brustsegment ansetzenden Vorderbeine dienen vor allem der Erfassung der Beute. Wie bei allen Arten der Gattung sind das mittlere und das hintere Beinpaar im Vergleich zum vorderen, das darüber hinaus abgewinkelt ist, stark verlängert. Diese beiden Beinpaare werden kreuzförmig vom Körper ausgebreitet. Die mittleren Beine werden simultan bewegt, die Hinterbeine dienen der Steuerung. Körper und Beine sind mit einem äußerst dichten Filz aus wasserabstoßenden Haaren bedeckt. Die Flügel der Individuen sind sehr unterschiedlich ausgebildet. Es gibt sämtliche Abstufungen von langflügeligen und flugfähigen bis hin zu flügellosen und flugunfähigen Formen.
Vorkommen
Die Tiere kommen in ganz Europa und Nordafrika, östlich bis nach Sibirien und China vor. Sie sind in Mitteleuropa weit verbreitet und häufig und kommen in den Alpen bis in eine Höhe von etwa 1.500 Metern vor. Man findet sie auf nahezu allen Stillgewässertypen mittlerer bis kleinster Größe.
Lebensweise
Wasserläufer leben auf mäßig belastetem Wasser und benötigen eine Wassertemperatur von 11-15 °C. Sie ernähren sich räuberisch von verschiedenen Insekten, die aufs Wasser fallen. Sie bewegen sich auf der Wasseroberfläche unter Ausnutzung der Oberflächenspan-
nung; die Bedeckung von Beinen und Körper mit wasserabstoßenden Haaren verhindert das Einsinken. Die
Fortbewegung erfolgt mit raschen synchronen Ruderschlägen des mittleren Beinpaares, wobei die Tiere mit bis zu 1,5 m/s sehr schnell werden können. Es können auch 30 bis 40 Zentimeter hohe und weite Sprünge beobachtet werden.
Paarung und Entwicklung
Die Wasserläufer paaren sich im Frühling bis zum Frühsommer. Die Weibchen legen aber ihre Eier über mehrere Monate verteilt an Pflanzen nahe der Wasseroberfläche ab. Die daraus schlüpfenden Larven durchleben fünf Larvenstadien. In Europa überwintern sie als ausgewachsene Tiere am Land.
Text nach Wikipedia gekürzt.
Bilder: Aconcagua – Eig. Werk, Wikimedia CC BY-SA 3.0 und Fritz Geller-Grimm – Eig. Werk, Wikimedia CC BY 2.5